Die Tatsache, dass schon wieder sechs Monate seit meinem letzten Blogeintrag vergangen sind, übergehe ich an dieser Stelle (un)geschickt. Die Tatsache, dass ich es demnach in 14 Monaten zu sage und schreibe zwei Blogeinträgen gebracht habe, lassen wir voll und ganz kommentiert.
Fakt ist, dass sich mein Leben außerhalb der Weiten des Internets abspielt. Und je häufiger ich versuche, Zugang zu meinem alten Blog-Leben zu finden, desto mehr erkenne ich auch hier, dass alles immer nur dann passiert, wenn es dafür bestimmt ist, zu passieren. Aber beginnen wir doch einfach am Anfang.
Die ursprüngliche Inspiration für diesen Blog war es, Menschen über 35 eine Art Ratgeber zu sein, wenn diese mit dem Gedanken spielen, ein Studium aufzunehmen. Ich selbst habe mittlerweile die große 4 überschritten und studiere selbst im derzeit 5. Semester, daher denke ich, dass ich durchaus eine Menge an Erfahrung weiterzugeben habe. Im Laufe des Jahres habe ich dann allerdings erst zur Achtsamkeit gefunden und bin später zum Buddhismus konvertiert – und auch das ist etwas, worüber sich prima schreiben ließe. Dann, heute Abend erst, nachdem ich die letzte Staffel House of Cards gesehen habe und von dem Ende mehr als enttäuscht war, dachte ich kurz darüber nach, meiner geheimen Passion nachzugehen und Serien und Filme zu rezensieren. Auch hier könnte ich auf eine gut 30-jährige Erfahrung zurückgreifen. Zu guter Letzt denke ich manchmal darüber nach, meine ganz besonders persönlichen Erfahrungen zum Thema psychische Erkrankungen mit der Welt zu teilen, in der Hoffnung, ein bisschen an dem Vorurteil (oder Stigma?) zu rütteln, nach welchem Männer entweder keine psychischen Erkrankungen haben oder nie darüber sprechen. Und was ist eigentlich mit dem Thema „Mann“? Manche/r möchte vielleicht einen Blog lesen, auf dem ein Mann offen zugibt, dass er sich gar nicht so sicher ist, ob er sich 365 Tage im Jahr, 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag wirklich 100% männlich fühlt.
Bei all diesen Gedanken fällt mir auf, dass ich eventuell doch viel zu sagen hätte. Und der Blogtitel dann doch irgendwie, irgendwo gerechtfertigt ist. Andererseits neige ich dazu, ein eher introvertierter Mensch (geworden) zu sein, dem gar nicht so wohl bei der Sache, so viele Details aus einem Leben preiszugeben. Letzteres hat mich allerdings noch nie davon abgehalten, über mich zu sprechen. Ich glaube, ich muss nur aufpassen, einen guten Weg zu finden, etwas über mich preiszugeben und gleichzeitig darauf zu achten, dass ich immer noch über Privatsphäre verfüge.
Vielleicht schreibe ich über alles, was ich eben gerade aufgezählt habe. Vielleicht über nichts von alledem. Vielleicht spreche ich stattdessen über die wunderbaren Menschen, die mir in meinem Leben begegnen und was ich so an ihnen beobachte, wenn ich mit ihnen spreche, ihnen zuhöre und mit ihnen Zeit verbringe. Vielleicht schreibe ich mal ein Gedicht, vielleicht irgendwelche Gedanken, vielleicht poste ich mal ein Video… wer weiß.
Aber zumindest ist heute ein Anfang getan. Wenn der innere Schweinehund mir jetzt nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, lesen wir uns hier vielleicht schon ganz bald wieder.
Ich würde mich freuen.